Um ein Foto zu machen, muss Licht auf den Sensor in der Kamera fallen. Zusätzlich zur Blende, kann man auch mit der Belichtungszeit steuern, wie viel oder wenig Licht in die Kamera auf den Sensor gelangt.
Wie auch bei der Blende, wo es neben dem Zahlenwert eine mechanische Konstruktion mit Lamellen gibt, hat auch die Verschlusszeit neben den Zahlenwerten eine Mechanik. Im Inneren der Kamera, noch vor dem Sensor, befindet sich der „Verschluss“. In den meisten DSLRs ist ein von oben nach unten ablaufender Metalllamellen-Schlitzverschluss verbaut.
Der Verschluss hat zwei „Vorhänge“. Es öffnet sich der erste Vorhang und lässt Licht auf den Sensor. Danach schließt sich der zweite Vorhang und deckt den Sensor wieder ab.
Wenn Sie einen kurzen Moment mit der Kamera festhalten möchten, dann sind möglichst kurze Belichtungszeiten wichtig. Insbesondere in der Sportfotografie, möchte man ja den schnellen Sportler komplett einfrieren.
Je länger Sie die Belichtungszeit in der Kamera einstellen umso verwischter wird das fotografierte Objekt.
Um es mal am Beispiel eines Flugzeugpropellers zu erklären: Wenn Sie nur einen verschwommenen Kreis sehen, dann haben Sie eine längere Verschlusszeit gewählt. Kommt es Ihnen so vor, als ob der Propeller still steht, obwohl er sich dreht, ist die Verschlusszeit sehr kurz gewählt.
Längere Verschlusszeiten ab ca. 1/20 Sekunden sind kaum „aus der Hand“ zu fotografieren. Hier ist der Einsatz eines Stativs oder das Ablegen der Kamera auf einer Mauer, Stein etc. sehr zu empfehlen, um das Bild nicht zu verwackeln.
Auch mit der Belichtungszeit können wir bestimmte Bildeffekte erzeugen. So können wir Bewegungen im Bild darstellen. Ein schönes Beispiel ist dieses Bild aus New York, wo eine längere Verschlusszeit (1/25 Sekunde) gewählt wurde. Schnelle Objekte, wie die Taxis, sind verschwommen dargestellt. Die Fußgänger, sie sich eher langsamer bewegen, sind klar abgebildet.
Nachts müssen wir zu einer langen Belichtungszeit greifen, damit genug Licht auf den Sensor gelangen kann. Aufnahmen aus der Hand werden fast immer unmöglich. Dieses Bild wurde 2 Minuten lang belichtet. Nur die feststehenden Objekte werden tatsächlich abgebildet. Alle beweglichen Objekte, wie z.B. das Schiff im Vordergrund, sind nicht zu erkennen. Hier kann man lediglich an den Lichtern erkennen, dass es sich durch das Bild bewegt hat. Die Wolken sind ebenfalls verwischt, obwohl sie sich an diesem Abend sehr langsam bewegt haben.
Sie haben Fragen zur Belichtungszeit? Oder wie Sie diese in Ihrer Kamera einstellen können? Zögern Sie bitte nicht, diese als Kommentar unter diesen Beitrag zu schreiben. Gerne werde ich Sie Ihnen beantworten.
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